Bild: Andrew Zuckermann

Nelson Mandela – Briefe aus dem Gefängnis

Am 18. Juli 2018 wäre Nelson Mandela 100 Jahre alt geworden. Der Friedensnobelpreisträger saß wegen seines Kampfes gegen die Apartheid 27 Jahre im Gefängnis (von 1962 – Feb. 1990); die meiste Zeit auf Robben Island vor Kapstadt. Nach seiner Freilassung wurde er 1994 der erste demokratisch gewählte Präsident Südafrikas.

In diesem 760 Seiten dicken Buch sind über 250 Briefe, die Nelson Mandela während seiner Gefängniszeit geschrieben hat. Die meisten sind bisher unveröffentlicht.

Fast 10 Jahre hat die Zusammenstellung durch die Nelson Mandela Foundation in Südafrika gedauert. Das ist eine Stiftung, die Mandela 1999 gegründet hat.

Er hat in den 27 Jahren im Gefängnis niemals den Kontakt zur Außenwelt abgebrochen und das ist wirklich beeindruckend.

Mich hat das Buch bereichert. Seine Briefe ermöglichen, dass wir Nelson Mandela auf eine sehr persönliche Art kennenlernen. Man versteht, wie er tickte, was ihm wichtig war.  Und zwischen den Zeilen ahnt man, wie verzweifelt er gewesen sein muss. Als zum Beispiel auch seine Frau Winni verhaftet wurde und er nicht wusste, wie es seinen Kindern geht.

Ich kann Ihnen diese Briefe aus 27 Jahren im Gefängnis nur ans Herz legen. Und wenn man am Ende liest, dass am 2. Februar 1990 der neue Präsident Südafrikas De Klerk in seiner ersten Rede die Freilassung Mandelas ankündigt – ist das ein Gänsehautmoment.

Zur gleichen Zeit schrieb Mandela vermutlich seinen letzten Brief aus dem Gefängnis – an den General des Gefängnisses – und pocht auf seine Datenschutz-Rechte, es wurden nämlich Aufnahmen von ihm gemacht und er weißt darauf hin, dass diese ohne sein Einverständnis auf keinen Fall veröffentlicht werden dürfen.

Das schrieb er am 11. Feb. 1990 – und am Nachmittag desselben Tages war Nelson Mandela ein freier Mann, 71 Jahre alt.