Nach seinem Thomas-Mann-Roman „Königsallee“ hat der in München lebende preisgekrönte Autor Hans Pleschinski einen Roman über den Nobelpreisträger Gerhart Hauptmann geschrieben. „Wiesenstein“ befindet sich bereits auf der Bestsellerliste.

Wiesenstein war das selbst erbaute Anwesen Gerhart Hauptmanns in Schlesien. In seinem neuen Buch beschreibt Pleschinski die Rückkehr des über 80-jährigen Hauptmanns aus einem Sanatorium im zerstörten Dresden im März 1945 in seine Villa, wo er sterben möchte. Inmitten der Gräuel gegen Ende des Zweiten Weltkriegs lebt er dort auf einem Hügel mit seiner Ehefrau Margarete und vielen Bediensteten. Wie durch ein Wunder bleiben sie von Plünderungen und Mord verschont.

Das Leben und Wirken Hauptmanns ist auf beeindruckende und vielfältige Weise in der Geschichte verwoben. Hans Pleschinski zitiert aus bisher unveröffentlichten Tagebuchnotizen des Ehepaars sowie aus vielen Werken Hauptmanns.

Natürlich kommen Bahnwärter Thiel, Till Eulenspiegel oder Die Weber zu Wort, aber auch nicht so bekannte Werke.

Hans Pleschinski gelingt es, schillernd und bildhaft, einen großartigen und beeindruckenden Dichter zum Leben zu erwecken, der schon damals sehr modern dachte, er sah sich auch als Europäer.

Während der Lektüre lernt man Gerhart Hauptmann immer mehr schätzen und bekommt Lust, das eine oder andere Werk wieder zur Hand zu nehmen.

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